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Stromversorgung in der
Elektronik
Die
Gleichspannung am Ausgang eines Gleichrichters muss noch
mit einem Elko etwas vorgeglättet werden. In der so
aufbereiteten Gleichspannung sind aber immer noch zu
„tiefe“ Spannungsrillen (als Reste der 100-Hz-
Spannungsimpulse) — und diese müssen mit Hilfe eines
Spannungsreglers geglättet werden.
Fast alle
eingezeichneten Bauteile der Netzteil-Grundschaltung in
Abb.1 sind uns bereits bekannt. Nur der Spannungsregler
dürfte bestenfalls als ein „flüchtiger Bekannter“
bezeichnet werden. Spannungsregler gibt es in zwei
Grundausführungen: als Festspannungsregler und als
einstellbare Spannungsregler Beide Ausführungen sind
sowohl für die positive als auch für die negative Spannung
erhältlich. Festspannungsregler können jeweils nur eine
einzige (feste) Gleichspannung liefern und sind z.B. für
Spannungen von 2. 5. 6, 8, 9. 10. 12, 15, 18 und 24 V
erhältlich. Einstellbare Spannungsregler sind meistens für
einen Spannungsbereich zwischen ca. 1,2 V und 32 bis 37 V
ausgelegt.

Abb.1 Grundschaltung eines gängigen Netzteiles
(Netzgerätes); der Gleichrichter und der Spannungsregler
sind hier für eine schnellere Übersicht bildlich
dargestellt.
Im
Schaltbeispiel nach Abb.1 ist ein Festspannungsregler Type
„78..“ eingezeichnet. Bei dieser Type bestimmen die zwei
letzten Ziffern die Festspannung. So liefert z.B. der
Spannungsregler Type 7812 eine 12-V-Fest- Spannung, die
Type 7806 eine 6-V-Festspannung usw. Manchmal modulieren
sich entweder am Ein gang oder auch am Ausgang des
Spannungsreglers Hochfrequenzstörungen, die man da durch
beheben kann, dass parallel zum CI oder (und) zum C3 ein
zusätzlicher kleiner keramischer Scheibenkondensator (ca.
100 bis 220 nF) angeschlossen wird — den wir in diesem
Schaltbeispiel als C2 und C4 gestrichelt eingezeichnet
haben. Sie verhindern ein eventuelles Schwingen des
Regelkreises und dämpfen zu dem auch externe und interne
Störfrequenzen. Die meisten einfacheren elektronischen
Schaltungen benötigen nur eine einzige
Versorgungsspannung. Bei vielen der publizierten
„Eigenbau-Schaltbeispiele“ ist das Netzteil gar nicht
aufgeführt. Man begnügt sich mit einem Hinweis, dass die
Schaltung eine Speisespannung von z.B. 12V benötigt und
der Tüftler muss sich dann selber weiter behelfen. Eine
Batterie ist bekanntlich schnell leer und eignet sich
daher nur für einfachere Schaltungen oder Experimente. Ein
Netzteil lässt sich schnell und preiswert bauen, denn alle
benötig ten Bausteine sind in großer Auswahl erhältlich.
Bei vielen publizierten „Selbstbau-Schaltbeispielen“ fehlt
aber die Angabe über den Strom- bedarf. Soweit es sich um
ein Netzgerät handeln sollte, das für das
„Privatlaboratorium“ bestimmt ist, kann die nachbauleichte
Schaltung aus Abb.2 hervorragende Dienste leisten. Hier
wurde ein einstellbarer Spannungsregler (LM 317K)
verwendet. Mit dem Potentiometer P kann eine beliebige
Spannung zwischen ca. 1,2V und 28V eingestellt werden. Wir
haben in unserem Beispiel mit einer oberen Spannungsgrenze
von 28 V Genügen genommen, denn höhere Spannungen kommen
bei gängigen Schaltbeispielen ohnehin nicht vor.

Abb.2 Schaltplan eines universellen Netzgerätes mit
regelbarer Ausgangsspannung. Der Spannungsregler LM 317
ist entweder im TO-3-Metallgehäuse (als Type LM 317 1<) —
wie eingezeichnet — oder alternativ im
TO-220-Kunststoffgehäuse (als Type LM 317 T) erhältlich;
in beiden Fällen sollte er mit einem Kühlkörper versehen
werden — aber Vorsicht: bei dem LM 317K ist die Ausgangs –
Plus-Spannung über sein ganzes Metallgehäuse verteilt (das
daher nicht in Berührung mit der Masse kommen darf).
Die maximale Ausgangsspannung eines Netzgerätes hängt von
der maximalen Sekundärspannung des Trafos ab. Bei diesem
Schaltplan orientierten wir uns an den preis werteren
handelsüblichen Standardtrafos (EI 66—50 VA). Darunter
gibt es z.B. eine Ausführung mit „2 x 15 V/ l,67 A“ am
Sekundär. Da 2 x 15 V in Serie 30V ergeben, eignet sich
ein solcher Trafo für den vorgesehenen
Der hier angewendete einstellbare Spannungsregler LM 317K
verkraftet maximal einen Strom von 1,5 A. Allerdings nur
unter der Bedingung, dass seine Leistung 20 Watt nicht
überschreitet. Wenn wir die 20 Watt durch den 1,3
A-Ausgangsstrom teilen, ergibt es 15,38 Volt. Falls die
vom Netzgerät bezogene Spannung ca. 15 V überschreitet,
sollte also die Stromabnahme „entsprechend“ unterhalb von
den 1,3 A liegen. Bei einer Ausgangsspannung von z.B. 18 V
sollte die Stromabnahme ca. 1.1 A nicht überschreiten (20
W 18 V = 1,1 A). Damit lässt sich aber „leben“, weil die
meisten elektronischen Bauanleitungen und Bausätze ohnehin
die 15 V-Grenze selten überschreiten. In dieser Schaltung
soll dieser Widerstand laut Hersteller 240 Ω betragen. Den
gibt es handelsüblich in der Metallschicht-Ausführung —
die für diesen Zweck ohnehin bevorzugt angewendet werden
dürfte. Bei manchen anderen Spannungsregler-Typen werden
jedoch andere Werte verlangt - darauf ist also zu achten!
Der 5-k-Potentiometer, der am Regel-Aus gang des
Spannungsreglers für die Einstellung der benötigten
Spannung dient, ist dagegen bei den meisten
Spannungsreglern einheitlich — in unserem Lande jedoch
nicht ausgesprochen „handelsüblich“. Die bei uns
„genormten“ Werte betragen normalerweise 4,7 k Obwohl
dieser kleine Unterschied nichts ausmacht, spricht nichts
dagegen, dass man in Serie mit diesem Potentiometer z.B.
einen zusätzlichen 300-Ω-Metallschichtwiderderstand
anschließt (oder nach einem feinen 5-k-Drahtpotentiometer
Ausschau hält).
Wird ein
Netzteil nur für ein einziges Eigenbaugerät benötigt, bei
dem der Stromverbrauch nicht bekannt ist, kann man ihn
folgendermaßen einschätzen: Soweit die Schaltung mit nur
einem einzigen IC bestückt ist, bei dem die max.
Stromabnahme aus den technischen Daten hervorgeht, ist
alles klar. So wird beispielsweise eine Schaltung mit dem
Timer -IC NE 555 den Stromverbrauch von 200 mA (= 0,2 A)
nicht überschreiten, weil das IC ohnehin nicht mehr als
die 0,2A schalten kann. Die zusätzliche Verschaltung und
der Stromverbrauch des „Innenlebens“ kann die Stromabnahme
nur geringfügig erhöhen. Abgesehen davon wird die
Schaltung das IC nicht mit dem Maximumstrom von 0,2 A
belasten, sondern lässt in der Hinsicht einen
Reserve-Spielraum offen. Ähnlich ist es bei anderen
einfacheren Schaltbeispielen. Man kann z.B. vom Strom
verbrauch diverser einzelner „Verbraucher“ (Glühlämpchen,
Relais usw.) ausgehend den gesamten Stromverbrauch
einigermaßen ermitteln — oder zumindest schätzen. In der
Praxis geht es ja nur darum, dass das Netzteil einerseits
nicht „unterdimensioniert“, aber anderseits nicht unnötig
groß und teuer wird. Wem ein Eigenbau-Netzgerät nach Abb.
5.2 zur Verfügung steht, der kann natürlich mit Hilfe
eines Multimeters den Strombedarf einer Schaltung einfach
vor dem Entwurf eines selbständigen Netzteiles messen
(siehe Kap. 7). Wenn dann ein Netzteil speziell nur für
diese einzige Schaltung ausgelegt werden soll, ist ja
alles klar. Bei der Planung wird mit dem Trafo angefangen:
Seine Sekundär-Wechselspannung soll um ca. 3 Volt (bis um
ca. 5 V), höher sein als die benötigte Gleichspannung am
Spannungsregler-Ausgang. Weiterhin sollte der Sekundär
dieses Transformators etwa 10 bis 20% mehr Strom liefern
können als die Schaltung selber benötigt (schon wegen dem
integrierten Spannungsregler, der ja auch einen kleinen
Teil der Leistung „frisst“). Was den Brückengleichrichter
und Spannungsregler anbelangt, gilt: Je großzügiger sie in
Hinsicht auf die maximale Strombelastung dimensioniert
sind, desto weniger heizen sie sich auf (was besonders bei
Geräten wünschenswert ist, die des Öfteren länger ein
geschaltet bleiben). An größere Spannungsregler (ab ca. 1
A) wird jedoch ohnehin ein zusätzlicher Kühlkörper
angebracht, der diesen Baustein kühl hält (was wiederum
bei gängigen Gleichrichtern nicht notwendig ist). Eine
besondere Aufmerksamkeit verdient im Netzteil der
Elektrolytkondensator, der parallel am Gleichrichter
angeschlossen ist und hei dieser Anwendung als
Ladekondensator bezeichnet wird (der Cl in Abb.1). Wir
wissen, dass ein Gleichrichter keine „echte“
Gleichspannung, sondern nur eine Reihe von positiven
Spannungsimpulsen nach Abb. 5.3a liefert. Erst wenn an dem
Gleichrichter ein Ladekondensator angeschlossen wird,
füllen sich — mehr oder weniger — die Zwischenräume
zwischen den einzelnen Impulsen (Abb.3 b/c). Ob mehr oder
weniger, das hängt einerseits da von ab, wie groß die
Stromabnahme des angeschlossenen „Verbrauchers“ ist,
anderseits von der Kapazität des Ladekondensators. Wenn an
dem Kondensator nur ein sehr bescheidener „Verbraucher“
angeschlossen ist — wodurch die Stromabnahme klein
gehalten wird glättet der Kondensator die Spannung
deutlich besser, als wenn der Stromverbrauch hoch ist. Der
Grund liegt darin, dass sich der Ladekondensator bei einer
großen Stromabnahme nach jedem ihm zugeführten
Spannungsimpuls gleich wieder sehr schnell entlädt. Der
Verbraucher „saugt“ ja den benötigten Strom
ununterbrochen, aber die Stromlieferung vom Gleichrichter
besteht aus „Unterbrechungen“, die der Kondensator nur mit
„Energiereserven“ auffüllen kann, die er von Impuls zu
Impuls speichert.

Abb.3
Die Funktion eines Ladekondensators im Netzteil: der
Ladekondensator lädt sich mit den vom Gleichrichter
gelieferten Spannungsimpulsen auf und glättet somit die
pulsierende Gleichspannung um so besser, je kleiner die
Stromabnahme und je größer seine Kapazität ist; ein
47-pF-Ladekondensator glättet die ihm vom Gleichrichter
zugeführte pulsierende Gleichspannung wesentlich
geringfügiger, als z.B. ein 4 7OO-pF-Kondensator. Je
größer die Kapazität des Ladekondensators ist, umso
leichter kommt er über die „Durststrecken“, weil er
größere Energie- mengen speichern kann. Der angeschlossene
Verbraucher „pumpt“ ihn deshalb nicht so leicht leer, wie
einen Kondensator mit zu kleiner Kapazität. Für die Praxis
stellt diese ganze Aufklärung nur eine „Nebeninformation“
dar, über die man sich nicht unbedingt gleich beim ersten
Durchlesen dieser Seite den Kopfzerbrechen muss. Es genügt
zu wissen, dass es so etwas gibt und welchen Sinn es hat.
Was die optimale Kapazität eines Ladekondensators
betrifft, so ist folgendes zu empfehlen: Wer auf „Nummer
sicher“ gehen möchte, schneidet erprobt am besten mit der
Faustregel ab, dass so einem Kondensator pro jede 1
00-mA-Stromabnahme eine Kapazität von bis zu etwa 470 µF
zusteht. Somit dürfte beispielsweise bei einer
vorgesehenen Stromabnahme von 500 mA der Ladekondensator
eine Kapazität von bis zu 5 x 470 µF (= 2350 µF) haben.
Eine derartig hohe Kapazität kann in vielen Fällen als zu
übertrieben bezeichnet werden, aber unter etwas
ungünstigeren Betriebsbedingungen ist sie von Vorteil.
Wenn z.B. der Transformator zu kritisch dimensioniert ist,
oder wenn die Netzspannung umständehalber (vorübergehend)
unterhalb der 230 V liegt, liefert der Trafo-sekundär
nicht die vorgesehene Spannung. Eine höhere Kapazität des
Ladekondensators verhindert in dem Fall, dass der
Spannungsregler eine Gleichspannung mit störendem
Brummspannungsanteil liefert. Obwohl ein „einsamer“
Ladekondensator die ihm angelieferte pulsierende Spannung
nicht wirklich perfekt glätten kann, ist es wichtig, dass
er die Spannung zumindest derartig gut glättet, dass der
an ihm angeschlossene Spannungsregler die „Glättung“
vollenden kann — was er nur dann bewältigt, wenn die
Rillen in der ihm angelieferten Spannung nicht mehr allzu
tief sind. Was man nun unter einem derartigen
Vorgangverstehen darf, lässt sich am besten mit dem
Glatthobeln eines groben Brettes vergleichen: Wenn so ein
grobes Brett z.B. eine Dicke von 30 mm hat und es soll auf
eine Dicke von 25 mm exzellent glatt gehobelt werden,
dürfen in dem „angelieferten“ Brett die Dellen (oder
Unebenheiten) nicht tiefer als 5 mm sein. Andernfalls
bleiben in dem abgehobelten Brett noch alle Dellen
sichtbar, die tiefer als 5 mm waren. Das ist ja logisch.
Da auch ein Spannungsregler sehr ähnlich wie eine
Hobelbank arbeitet, darf die ihm gelieferte „grobe“
Spannung nicht zu tiefe Spannungsdellen beinhalten, denn
der Spannungsregler kann sie von sich aus nicht füllen.
Bei diesen Überlegungen sollte man auch im Bilde über das
„Größenverhältnis“ zwischen der Wechselspannung und der
Gleichspannung sein. Die Sache hat nur den Haken, dass die
„Größe“ einer Wechselspannung ständig zwischen Null und
einem Maximum wechselt, das genau 1,41 höher ist als die
„offizielle Nennspannung“ andeutet. Somit erreichen
beispielsweise die „Wellen“ einer 10-Volt- Wechselspannung
nach Abb. 5.4 keine 10 Volt, sondern wechseln ständig (100
mal pro Sekunde) zwischen Null und 14,1 Volt (wo bei es
sich um 50 positive und 50 negative Spannungsimpulse pro
Sekunde handelt). Wenn man die Spannung mit einem
Voltmeter misst, zeigt sie aber dennoch nur die 10 Volt an
und bleibt somit „ihrem Namen“ treu. Dies kommt dadurch
zustande, dass der Voltmeter keine Momentaufnahmen der
Spannung, sondern ihren „energetischen Inhalt“ ermittelt.
Wenn z.B.
eine 1OV-Glühlampe oder ein 10 V-Heizkörper an eine 10
Volt-Spannung angeschlossen werden, ist es ihnen egal, ob
es sich dabei um eine Wechsel- oder Gleichspannung
handelt, weil die 10 V- Wechselpannung denselben
„energetischen Inhalt“ hat wie die 10 V-Gleichspannung.
Da
elektronische Schaltungen grundsätzlich nur mit einer
Gleichspannung „gefüttert“ werden wollen, könnte es uns
eigentlich egal sein, wie es mit dem Verhältnis zur
Wechselspannung aussieht. Allerdings gilt dies nicht für
den Eigenbau von Netzteilen. Besonders deshalb nicht, weil
—wie wir bereits an anderer Stelle erwähnten — bei den
meisten Bauanleitungen oder Bausätze kein Schaltplan des
eigentlichen Netzteils aufgeführt ist.

Abb.4
Der höchste Punkt in der sinusförmigen Welle einer
Wechselspannung ist genau 1,41mal größer, als der
„offizielle“ Spannungswert. Somit beträgt das
Spannungsmaximum einer „10 Volt-Wechselspannung“ nicht
10V, sondern 14,1 V. An einem normalen Silizium
Brückengleichrichter gehen ca. 1,5 Volt der ihm
zugeführten Spannungsimpulse verloren; die
„Spitzenspannung“ an seinem Ausgang ist somit immer ca.
1,5 V niedriger, als an seinem Eingang.
Es lohnt
sich daher, dass man über die Funktion eines Netzteiles
richtig Bescheid weiß. Dann wird ein Eigenentwurf zu einer
der leichtesten Aufgaben. Viele offene Punkte sind uns ja
ohnehin nicht mehr übrig geblieben. Wichtig wäre noch die
Frage der Betriebsspannung des Ladekondensators Cl (in
Abb.1). Dieser Kondensator muss die Spannungsmaximen der
gleich gerichteten Spannungsimpulse nach Abb.4 verkraften
können, In normalen Siliziumgleichrichterdioden (die auch
in einem gängigen Brückengleichrichter eingegossen sind)
geht — wie schon erwähnt eine Spannung von ca. 1,5 Volt
verloren. Man rechnet mit ca. 0,7 bis 0,8 V pro Diode „mal
zwei“ — weil hier ja die Wechselspannung immer durch zwei
Dioden gleichzeitig läuft. Aus diesem Grund haben wir im
Schaltbeispiel 2 den Ladekondensator (4 700 pF) in 63
V-Ausführung gewählt. In der Standard- reihe gibt es in
unserem Lande die Elektrolytkondensatoren meistens nur
entweder in 35 V- oder in 63 V-Abstufung (im Ausland sind
sie mit Betriebsspannungen von z.B. 25 V oder 50V
erhältlich). In unserem Fall würde ein 35-V-Elko nicht
reichen. Das lässt sich leicht nachrechnen: Die 30
V-Wechselspannung hat „Spannungsspitzen“ von 30 V x 1 ‚41
= 42,3 V. Davon gehen zwar am Gleichrichter die 1,5 V
verloren, aber es bleiben immer noch 40,8 V übrig, die der
Ladekondensator verkraften muss. Daher also die
63-Volt-Type (oder einfach ein Elko, der die 40,8 V
verkraftet). Auf dieselbe Weise kann bei der Planung eines
beliebigen Netzteiles nachgerechnet werden, für welche
Betriebsspannung der Ladekondensator ausgelegt werden
muss. Diese Berechnungen gelten allerdings nur für den
Ladekondensator. Alle anderen Kondensatoren in der
Schaltung „hängen“ ja nur noch an einer „glatten“
Gleichspannung, auf die sie dimensioniert werden müssen
-und die zudem in den Schaltplänen üblicherweise ohnehin
aufgeführt ist. Andernfalls versteht es sich von selbst,
dass z.B. der Elektrolytkondensator am Ausgang eines 20
V-Spannungsreglers die 20V-Spannung verkraften muss usw.
Zu klären bliebe noch die Frage der Kapazität des
Elektrolytkondensators am Ausgang des Spannungsreglers. In
vielen Schaltbeispielen wird nur eine ziemlich kleine
Kapazität empfohlen, denn die Qualität der
Ausgangsspannung ist unter normalen Umständen derart gut,
dass dieser Kondensator nur noch evtl. Störimpulse oder
Geräusche „wegfiltrieren“ muss, die geringfügig noch vom
Spannungsregler. aber überwiegend aus der angeschlossenen
Schaltung kommen können (und tatsächlich auch oft
kommen!). Hier können wir auf zu viel Theorie verzichten.
Praktisch sieht die Sache so aus. dass bei einem Netzteil
für z.B. Audiogeräte ein 100 pF bis 470 pF-Elko
empfehlenswert ist. Da der Preisunterschied zwischen
diesen Elkos nur Pfennige beträgt, kann man bevorzugt
einen 220 pF- oder 470 pF-Elko anwenden (soweit im Gerät
genügend Platz vorhanden ist). Er fängt evtl.
gelegentliche Spannungsstörurigen oder vorübergehende
Unterspannungen des öffentlichen Netzes etwas besser auf.
Wenn es sich um ein Netzteil für Lichteffektschaltungen
oder eine Türklingel handelt, reicht aber auch ein 1 µF-Elko
aus. Soweit jedoch für denselben Preis z.B. ein 47 µF-Elko
erhältlich ist gibt man diesen Vorrang.
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